Staatsausgaben und Staatsquote im kapitalistischen Deutschland 1872 bis 2020

von André Leisewitz

Der kapitalistische Staat zentralisiert wertmäßig auf Basis politischer Gewalt, sei ner Steuer-, Finanzhoheit, einen Teil des Nationaleinkommens (des gesellschaft lichen Wertprodukts) durch Eintreiben von Steuern, Abgaben, Gebühren, Zöllen. Diese Staatsfinanzen werden seitens des Staates teils für den Unterhalt des Staats apparates (»Staatsverbrauch«) verwendet, größtenteils aber für die Finanzierung von Bereichen genutzt und umverteilt, die für die Funktionsfähigkeit und Stabili sierung des gesamtgesellschaftlichen Reproduktionsprozesses und der Gesellschaft erforderlich sind (Infrastruktur, Bildung, Gesundheitsversorgung, Sozialwesen/ Sozialversicherung, Kultur und ideologische Apparate u.a.m.).